Dieser eine unvergessliche Moment.

Reine - Andenes

187,7km

Insgesamt: 5959,9km

Ja, da sind sie, die wunderschönen Lofoten. Ein absoluter Traum bei Kaiserwetter. Es geht immer am Wasser entlang, vorbei an weltbekannten Dörfern wie Reine oder Nusfjord. Weiter, immer weiter Richtung Norden. Eine Kurve nach der anderen. Vorbei an Fischtrocknungsgestellen und den kleinen roten und gelben Häusern. Stets im Blick Richtung Osten das Festland, das sich nur als schwach zu erkennende Silhouette am Horizont abzeichnet. Bald verlasse ich die Lofoten und biege auf die Vesteralen ab. Das Wetter wird zunehmend unbeständiger, ja regnerisch, bedeckt und stürmisch. In Andenes, der nördlichsten Stadt der Inselgruppe verweile ich für ein paar Tage. Wäsche waschen ist dringend notwendig. Hier oben braucht es vor allem für das Trocknen enorm viel Zeit. Diese Zeit nutze ich dann, indem ich eine Walsafari besuche. Das Wetter ist alles andere als schön, als wir mit einem kleineren Boot in See stechen. In See in Richtung eines Grabens an dem sich Pottwale aufhalten, um bis zu 2000 Meter in die Tiefe zu tauchen und auf Beutezug zu gehen. Nur die harten kommen in den Garten, also verweile ich draußen, meine Kameras immer auf Anschlag. Nach ein bisschen was über einer Stunde Fahrt kommt Bewegung ins Schiff. Also zusätzlich zu der Bewegung, die die raue See sowieso mit sich bringt. Der Bug stampft von Welle zu Welle, ein gutes Drittel der Passagiere fühlt sich sichtbar unwohl, viele übergeben sich. Arme Seelen, denke ich mir. Knapp 23km vor der Küste dann endlich - der erste Pottwal, der ca 10 Minuten an der Oberfläche verweilt und Luft holt. Lautlos gleitet er wieder in die Tiefen des Meeres. Die Schwanzflosse steht kurz senkrecht im Wasser - der Moment, auf den ich gewartet habe. Ich drücke ab, das Bild ist im Kasten. Aber es ist viel mehr, als nur ein Bild. Es ist dieser eine kostbare Moment, den ich nie vergessen werde. Der Wind peitscht mir entgegen, das Wasser kommt übers Deck. Egal. Da muss noch was gehen. Kurz sehe ich einen Finnwal, der ein paar Mal an der Oberfläche ist, dann aber wieder verschwindet. Am Ende nochmal das gleich Erlebnis mit einem zweiten Pottwal. Dankbarkeit macht sich in mir breit - als auch eine ziemliche körperliche Erschöpfung. Wahnsinn.

Es geht weiter Richtung Senja. Weiter Richtung Norden.