Das ist russisch!1

Tag 18

Bondhus-Lærdal

249km

Ingesamt: 3494km

Neuer Tag, neues Glück. Lang haben wir geschlafen. Die wilde Fahrt geht weiter. Ab nach Osten, ab in die Berge. Hin zu den Fjorden. In jedem Tal gibt es gefühlt ein anderes Wetter.

Hardangerfjord. Dort, wo Äpfel angebaut werden. Wieder eines der zahlreichen Autotreffen. Überall alte Ami-V8 - so wird’s gemacht.

Bei Kaiserwetter bauen wir für den G eine Umrandung für den Kühler, damit er an Bergetappen nicht mehr überhitzt. Das Teil war einfach nicht mehr zu bekommen. So muss jetzt ein Kübel aus dem Baumarkt, ein Messer, Kabelbinder, etwas Kreativität und zwei Nachwuchsmechaniker auf einem Parkplatz am Fjord reichen. Ja, doch, das Ergebnis sieht ganz brauchbar aus.

Wir fahren weiter. Ab durch ein paar längere Tunnel. Die Vegetation ändert sich schlagartig. Unglaublich. In der Ferne schneebedeckten Gipfel. Große Wälder. Andere Baukultur.

Kurzer Abstecher nach Stalheim, Gemeinde Voss. Im örtlichen Hotel residierte der Deutsche Kaiser Wilhelm II., der als bekennender Norwegenliebhaber ganze 25 Sommer hier verbracht hat.

Flåm mit seiner berühmten Bahn streifen wir nur kurz. Tageshighlight Aurlandsfjellet. Hier gibt es viele spannende Eindrücke auf dem Weg vom Fjord bis hinauf zum Hochgebirge, das den Großteil des Jahres schneebedeckt ist. Zu den auffälligen Besonderheiten der Straße zählen die absolute Einsamkeit und die sehr natürliche Natur. Oben absolute Mondlandschaft. Dazwischen die Straße, die sich in Kurven dahinschlängelt. Manchmal erinnern einen aber ein paar Stromleitung daran, dass in den Tälern Menschen leben.

Bei der Aussichtsplattform Stegastein löst sich dann mit einem lauten Flattern die Eigenkreation am Lüfter des G - war halt doch sehr Russisch gelöst. Das Lüfterrad schneidet sich durch das warm gewordene Plastik des Kübels. Einen Versuch war es aber wert.

Die Straße war recht verkehrsarm, muss ich sagen, das kenne ich anders. Generell kommt es mir so vor, als wäre gerade deutlich weniger los, als die Jahre davor. Gut so.